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Antje Schiffer

Unsere Frau in Minsk

April bis Dezember 2005

Von April bis Dezember 2005 zeigten der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft und sein Gremium Bildende Kunst im Kunstfenster die Ausstellung „Unsere Frau in Minsk“ der Berliner Künstlerin Antje Schiffer (*1967). In diesem Projekt beschäftigt sich die Künstlerin mit acht Staaten Osteuropas, ihrer Wahrnehmung im Ausland und der ihrer Bürger.

Als „Botschafterin“ und „Korrespondentin“ der Galerie für Zeitgenössische Kunst in Leipzig bereiste Antje Schiffer die Länder Bulgarien, Mazedonien, Weißrussland, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien und Moldawien. Dabei machte sie es sich zur Aufgabe, während der Reisen ein Bild von Deutschland zu vermitteln und nach der Rückkehr die bereisten Länder in Deutschland vorzustellen.

Vor ihren Reisen hatte sie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig gebeten, ihr Dinge mitzugeben, durch die sie ihr Land repräsentiert sehen wollten. Im Gegenzug befragte sie ihre Gastgeber, wie sie ihr Land in Deutschland vorgestellt wissen möchten.

Die Ergebnisse ihrer Befragungen liefern weder ein „offizielles“ Bild eines Landes noch wiederholen sie vorhandene Klischees. Vielmehr vermitteln sie sehr persönliche Vorstellungen und Wahrnehmungen der jeweiligen Gesprächspartner, ihre Erwartungshaltungen und Wünsche und stehen zugleich für eine idealisierte oder auch problematisierende Verbundenheit zur eigenen Nation.

Die Ausstellung vereint Wandzeichnungen, Fotografien, Videoarbeiten und die Gegenstände, die der Künstlerin auf ihrer Reise mitgegeben wurden. Darüber hinaus liegen Zeitungen aus, die Antje Schiffer zu jedem Land produziert hat.