Eva Grubinger

Echo

März bis Dezember 2006

© Archiv Kulturkreis

Die Künstlerin Eva Grubinger(*1970), ehemalige ars viva-Preisträgerin, zeigt von März bis Dezember 2006 im Kunstfenster die Ausstellung „Echo“.

Sie beschäftigt sich in ihren Videos, Skulpturen und Installationen mit der Sichtbarmachung räumlicher, technologischer und psychischer Auswirkungen ökonomischer Prozesse.

Im Zentrum der raumbezogenen Installation stand eine minimalistische Skulptur aus opak-schwarzem Plexiglas. In der Mitte des Raumes platziert, verschränkten sich vertikal und horizontal miteinander verbundene Paneele zu jeweils vier gegenüberliegenden, zum Betrachter hin offenen Kuben. Die so entstandene, lang gestreckte und modulhafte Form weckte Assoziationen an einen Konferenztisch, die Windung eines Getriebes, aber auch an die „Boxenstruktur“ normierter Call-Center-Arbeitsplätze.

Auf den ersten Blick wirkte die dunkel getönte, spiegelnde Materialoberfläche der Installation durch die vielfältige Lichtbrechungen transparent, entpuppte sich bei näherem Hinschauen jedoch als undurchlässiges „Spiegelbild“, das den Betrachter immer wieder auf sich selbst zurückwirft. In diesem Verwirrspiel der Verortung und der sublimen Ästhetik der Skulptur kulminierten Anziehung und Abstoßung, Transparenz und Undurchsichtigkeit, maschinelle Industriefertigung und globalisierte Dienstleistungsökonomie.

Die an den Stirnwänden des Kunstfensters installierten Spiegel verstärkten diesen Effekt und machten ihn räumlich spürbar. Sie dehnten die Skulptur ins Unendliche und schafften so eine Atmosphäre, der man sich nicht entziehen konnte. Von überallher schien das „Echo“ der Skulptur als stummes Signal zurück zu hallen.

© Archiv Kulturkreis
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