Simon Denny. Extractor

Simon Denny
Extractor

11. Oktober 2021 bis Dezember 2022

Zum 70. Jubiläum des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft zeigt das Kunstfenster die Einzelausstellung Extractor des Künstlers Simon Denny (*1982), der 2012/13 den ars viva-Preis gewann.

In seinen kontext- und recherchebasierten Arbeiten untersucht Simon Denny, wie sich unsere alltägliche Wahrnehmung durch die Umgestaltung der Technologie gewandelt hat. Am Beispiel der modernen Bergbauindustrie verwies Denny in seiner Ausstellung Mine im K21 in Düsseldorf (2020) auf die Nähe zwischen Data-Mining und tatsächlichem Abbau natürlicher Bodenschätze. Die Ausstellung Extractor führt diese Recherche fort. Namensgebend ist der Titel einer Arbeit, die erstmals in dieser Form im Rahmen der Kunstfensterausstellung gezeigt wird. Bereits in der Düsseldorfer Ausstellung tauchte der Name als Titel eines Brettspiels auf, das einen Zugang zur Data-Mining-Welt ermöglicht.

Im Kunstfenster werden weitere Arbeiten aus der Ausstellung Mine präsentiert, darunter eine Papp-skulptur sowie eine Wandarbeit aus Plexiglas samt QR-Code. Dieser leitet zu einem Nachrichtenbeitrag über HireVue, ein amerikanisches Softwareprogramm, das Bewerbungsverfahren mittels künstlicher Intelligenz automatisiert, vereinheitlicht und somit vereinfachen soll. Die Skulptur HireVue Automated hiring platform Extractor pop display, 2019, verdichtet anschaulich die Vision eines Human-Resources-Tools, indem ihre Funktion ad absurdum geführt wird. Ergänzt wird die Ausstellung durch eine Skizze einer Gerichtsverhandlung zu HireVue, die so nie stattgefunden hat: Die „spekulativen“ Zeichnungen stellen Gerichtsverfahren gegen die Führungskräfte hinter den Unternehmen dar, die die automatisierten Geräte herstellen. Für diese Werke arbeitete Denny mit der Gerichtszeichnerin Sharon Gordon zusammen, die nach seinen Angaben die Zeichnungen anfertigte.