David Zink Yi

März bis Dezember 2013

© Archiv Kulturkreis

David Zink Yi (*1973 in Lima), der ars viva-Preisträger von 2004/05 zum Thema „Zeit“, zeigt im Kunstfenster eine Installation von fünf Palmen aus seiner Werkserie Neusilber (2009). Er hinterfragt, analysiert, ästhetisiert und nutzt hierfür die medienspezifischen Besonderheiten von Video, Fotografie und Bildhauerei.

Bei den aus Aluminium und Edelstahl gearbeiteten Palmen handelt es sich um naturgetreue Nachbildungen der Palmensorte „Washingtonia Robusta“, die in ihrer Originalform bei einer Höhe von bis zu 35 Metern zahlreiche Straßen, Promenaden und Wege in den südlichen Metropolen der USA säumen.

Idealisiert, dennoch in naturalistischer Detailgenauigkeit gearbeitet und auf eine Höhe von 3,50 Meter geschrumpft, verkörpern David Zink Yis Palmen eine künstliche und ästhetisierte Natur. Vom Organischen ins Metallische übertragen, von den urbanen Straßenzügen in den Ausstellungsraum versetzt, irritieren sie durch den Gegensatz zwischen detailgetreuem Realismus und der Künstlichkeit des verwendeten Materials sowie durch die Verzerrung der Dimension.

Auch der Titel der Arbeit spielt mit den Erwartungen des Betrachters, sind doch die Palmen keineswegs aus festem Neusilber, einer besonders harten Kupfer-Nickel-Zink-Legierung, gefertigt, sondern aus dem weichen, elementaren Metall Aluminium. Sie sind also nicht so standhaft wie es den Anschein macht, sondern vielmehr fragile Gebilde, die die Achtsamkeit und Aufmerksamkeit des Betrachters verlangen.

Für die Installation im Kunstfenster hat David Zink Yi durch die Anbringung farbiger Fensterfolien einen Raum geschaffen, der das Kunstfenster in ein künstliches Licht eigener atmosphärischer Qualität taucht.

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