Sung Tieu wurde 1987 in Hai Duong in Vietnam geboren. Sie studierte Kunst an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg und am Goldsmiths College in London. Darüber hinaus absolvierte sie ein Postgraduiertenprogramm an der Royal Academy of Arts in London. Ausgezeichnet wurde sie 2019 u. a. von der Stiftung Kunstfonds; 2018 mit dem Galileo Digital Art Prize der Royal Academy of Arts sowie mit dem Londoner Almacantar Studio Award; 2019 erhielt sie den Katalogförderpreis für junge Künstler der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. Ebenso ist sie Stipendiatin des Ausstellungsformats AUSGEZEICHNET der Stiftung Kunstfonds und des Kunstmuseum Bonn. 2020 hat sie Einzelausstellungen in der Nottingham Contemporary, Nottingham, UK, sowie im Haus der Kunst in München.
Den Videoarbeiten von Sung Tieu liegen meist historisch-politische Studien zu Grunde. Nicht selten verbindet sie dabei historische mit biografischen Ereignissen ihrer vietnamesischen Herkunft zu dokumentarisch anmutenden Videos. Im Ausstellungsraum entstehen Installationen, die über architektonische Interventionen und den Einsatz von Soundarbeiten auf die Wahrnehmung der Rezipienten einwirken. Der Ausstellungsraum wird bei Sung Tieu zum Experimentierfeld ästhetischer Erfahrungen, indem Dokumentarisches mit Fiktivem zu Wirklichkeiten im Raum werden.